1.5 Bauerbe: Die erfolgreichsten Initiativen gegen Stadtzerstörung + Bürgerbegehren

- Hamburg, Bürger verhindern den Abriss der alten Bebauung in der Deichstraße (70iger-Jahre), Admiralitätssstraße und der Fleetinsel
- Hamburg, 2009, der Abriss des Gängeviertels Valentinskamp kann durch eine Initiative gerettet werden.
- Hamburg: In den 70iger Jahren konnte ein Massenabriss in Ottensen verhindert werden
- Lübeck: 40 % der Altstadt sollten in Rahmen von Flächensanierungen zerstört werden - eine Bürgerinitiative konnte Anfang der 70iger Jahre vieles retten
- Bremen: Historische Bebauung im Ostertorviertel - hier konnte 1973 Mozarttangente verhindert werden - jedoch wurde Rembertiviertel Kreisel gebaut und dafür historische Bauten abgerissen,
- Lüneburg: 1972 verhindert eine Initiative den Bau einer Magistrale durch die Altstadt. Etwa 170 Gebäude wurden bis dahin abgerissen.
- Hannover: Sprengel-Gelände - Besetzung und Verhinderung Abrisspläne 1987
- Hameln: Den radikalen70iger-Jahren Plänen der Altstadtsanierung stellte sich "Trümmer-Elsa" in den Weg, so dass viele Bauten gerettet werden konnten
- Dresden: Immer wieder verhinderten Dresdner Bürger nach dem Krieg den Abriss von beschädigten Kulturdenkmälern. Der Abriss der Äußeren Neustadt in Dresden wird Ende der achtziger Jahre u.a. durch Bürgerproteste verhindert
- Erfurt: Der Komplettabriss des Andreasviertels wird u.a. durch eine 1986 aus Kirchenkreisen gegründete Bürgerinitiative verhindert
- Berlin, bis ca. 1980, Massenabrisse in Kreuzberg. Kiezbewohner besetzen 160 Gebäude und retteten viele Gebäude vor dem Abriss.
- Berlin, Friedrichstraßen-Passage/Tacheles 1980 wurden einige Trakte gesprengt, da in der neuen Planung der Friedrichstraße kein Platz für den Ladenkomplex vorgesehen war. Im April 1990 sollten die letzten Reste der Passage beseitigt werden, und am 13. Februar des gleichen Jahres wurde die Ruine von der Künstlerinitiative Tacheles besetzt, die den sofortigen Stopp der bereits eingeleiteten Abrissvorbereitungen erreichte.
- Potsdam, der Abriss großer Teile der Altstadt konnten von engagierten Bürgern 1989 verhindert werden
- Bremen, Pläne der 60iger zur Mozartstraße/Ostertorsanierung mit Verkehrsschneisen konnten 1973 durch engagierte Bürger verhindert werden
- Hattingendurch Bürgerwille Erhalt Fachwerk (150 mittelalterliche Bauten) statt Abrisse in den 60iger Jahren
- Düsseldorf, nach Protesten werden 1979 in der Berger Allee fünf statt zehn Jugendstilhäuser abgerissen 
- Königswinter, 1970 sollte das verfallene Schloss Drachenburg abgerissen werden. Engagierte Bürger stellten sich dagegen.
- Gießen, eine Bürgerinitiative setzt sich für den Erhalt der Alten Post ein und rettet diese 2018 vor dem Abriss
- Frankfurt am Main, vor allem protestierende Studenten stoppen Anfang der siebziger Jahre den Abrisswahnsinn im Westend. Auch die gravierende Umgestaltung von Bockenheim (Pläne von 1967) mit noch mehr Abrissen in der Leipziger Straße kann durch Bürgerinitiativen gestoppt werden.
1953 gibt es eine erste Initiative für den Wiederaufbau der Alten Oper. Seit 1964 warb die Aktionsgemeinschaft Opernhaus für den Wiederaufbau.
- Offenbach: 1973 sollte eine Hochhauszeile am Main gebaut werden. Eine Bürgerinitiative stemmte sich gegen den Abriss des ruinösen Rumpenheimer Schlosses auf dem Areal. Später wurde das Schloss wieder vollständig aufgebaut.
Wiesbaden Stadtbaumeister Ernst May möchte mit seinem 1963 veröffentlichen Plan, großflächig auch Villengebiete abreißen - engagierte Bürger verhindern die Stadtzerstörung.
- Wiesbaden, 60iger/70iger Jahre, es sollte eine Osttangente geben mit Abrissen in der östlichen Wilhelmstraße. Engagierte Bürger verhinderten dies.
- Mainz, 15.04.18, Bürgerentscheid gegen den modernen Bibelturm. 77 % stimmen gegen den Bau des Bibelturms
 - Alzey,70iger Jahre 50 Häuser Altstadt vor Abriss für Straßenprojekt wohl vom Altstadtverein gerettet
- Darmstadt, 2011, SOS Mathildenhöhe verhindert einen modernistischen Museumsbau auf der Mathildenhöhe
- Darmstadt, 70iger Jahre, Bügerinitiativen verhindern den Bau einer Schnellstraße "Osttangente" durchs Martinsviertel. 
-Stuttgart, Calwer Straße - statt Abriss in den 70er Jahren konnte viele gerettet werden
- Fürth, Gänsberg Altstadt Flächensanierung ab den 60iger Jahren - Kahlschlag St. Michael verhindert
- Regensburg - Flächensanierung - viele Abrisse nach Krieg durch Bürgerinitiativen verhindert,
- Bamberg - Flächensanierungen/Abrisse sanierungsbedingter Altstadtquartiere - kann eine 1968 aufkommende Bürgerinitiative teilweise verhindern

Link zur Stadtsanierung und zur Flächensanierung.

Bürgerbegehren:
Nürnberg - Entwurf für den Augustinerhof von Helmut Jahn: 1996 kommt es zu Bayerns erstem und bisher einzigen Bürgerentscheid in Nürnberg. 27 Prozent der Wahlberechtigten beteiligen sich, davon sprechen sich etwa 69 Prozent gegen Jahns Entwurf aus, der damit gekippt ist. 

München - Kein Gebäude höher als 100m im Stadtgebiet: Im Bürgerentscheid 2004 erhält das Bürgerbegehren „Initiative-Unser-München“ eine Mehrheit (50,8 % Ja-Stimmen / Wahlbeteiligung 21,9 %). Damit darf künftig im gesamten Stadtgebiet kein Gebäude höher als 100 Meter (Höhe der Frauenkirche) mehr gebaut werden.

Mannheim - Wiederaufbau alte Stadthaus (Turm stand noch nach dem Krieg) scheiterte knapp im Bürgerbegehren 1986 - stattdessen modernes Stadthaus 1991. Neue Stadthaus soll evtl. abgerissen werden (nicht sanierungsfähig).

Alle Angaben ohne Gewähr.

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